Für mehr Grün in der Stadt

Pressebericht; Offenburger Tageblatt vom 1. August 2023
14. Juni 2024 durch
Administrator


Unter den neugierigen Blicken von Passanten wurden drei mobile Baumcontainer der Firma Thomas Simon Garten- und Landschaftsbau am Montag im Bereich der Ursulasäule aufgestellt.


Offenburg. „Wir wollen miteinander füreinander lernen“, sagte Gärtnermeister Thomas Simon am Montagmorgen zum gemeinsamen Pilotprojekt mit der Stadt Offenburg. In dessen Rahmen sind am Montag die „Simon-Trees“-Baumcontainer an der Ursulasäule angeliefert worden. Samt Baum, Erde und gefülltem Wassertank wiege ein solcher Container rund neun Tonnen.


Entgegen der Ankündigung kamen dabei gestern erst einmal „nur“ drei statt vier Baumcontainer. Nummer vier sei noch in Produktion und soll im September/Oktober aufgestellt werden, so der Chef der Simon Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Hofweier. Die Container verfügen dabei auch über Holzdreiecks, die zum Verweilen neben der Staudenpflanzung im Baumbet gedacht sind. Die Bäume selbst sind zwischen 5,50 und 8,50 Meter hoch.


Die Container wurden dabei natürlich nicht willkürlich einfach irgendwo abgestellt. „Heute Morgen war Herr Harter von der SWEG mit einem Gelenkbus da und hat getestet, ob der Standort so für die Busse passt“, sagte Wolfram Reinhard von der Stadt Offenburg. „Sie stehen so nicht im Weg, wobei hier die Platzverhältnisse ja immer etwas beengt sind.“ Besonders während der Aufstellarbeiten waren dann auch alle Parkhinweise der Busfahrer gefragt.


Damit in Zukunft beispielsweise auch der Rettungsdienst problemlos durchkommt, hat man sich für das Setzen von Amberbäumen entschieden. Grundsätzlich können aber je nach Baumart in seiner Container gesetzt werden. Er betont auch, dass die Container nur für Orte gedacht seien, wo zur Pflanzung ein Eingriff in den Untergrund nicht erfolgen kann. „Ich will keiner Baumgrube das Leben absprechen, sondern eine zusätzliche Möglichkeit bieten, damit Städte noch grüner werden können“, erklärt er.


Voller Wassertank


Angeliefert wurden die Container noch ohne Erde und Bäume, aber mit bereits integrierter Technik und gefülltem Wassertank. Ein Baum benötigt laut Simon über den Wassertank rund 150 Liter Wasser pro Woche. Im Container eingebaut ist ein Wassertank mit einem Volumen von 1250 Litern. Nachgefüllt werden muss Wasser also recht selten, was eine Arbeitserleichterung für die Stadt darstellt.


Auch die Düngung ist bereits im System berücksichtigt. Wenn Wasser oder Dünger fehlt, werde man automatisch benachrichtigt, sagte Simon, der in Offenburg auch als ehemaliger Hauptmann der Ranzengarde bekannt ist. Als solcher war er bei der Planung der Narrengarde so flexibel vorgegangen, dass es im Offenburg immer Plätze ohne Bäume gibt. Daher bleibt es nicht bei den vier Baumcontainern an der Ursulasäule allein. Und auch Reinhard ist sicher: „Wir haben noch einige potenzielle Standorte vor Augen.“ Es sollen also zwölf weitere sicherlich aufgestellt werden, vielleicht auch mehr, so der städtische Mitarbeiter.


Offenburg als Pionier


Auch abseits von Offenburg kann sich der Erfinder nicht über mangelndes Interesse an seiner „grünen Lösung“ für Städte und Unternehmen beklagen. Vielmehr habe er schon mehrere Anfragen von Kommunen und Unternehmen und dies nicht nur aus der Region. Ihm war es aber ein Anliegen, dass die ersten Baumcontainer in Offenburg stehen werden. Dies aus wegen der kürzeren Wege, falls doch einmal etwas nachjustiert werden müsste. Vor allem ist er aber auch gespannt, wie die Baumcontainer von der Bevölkerung angenommen werden. Dabei sei er natürlich auch für konstruktive Kritik offen.


Ein erster Stimmen waren aber positiv. So meinte Olaf Heß bei der Planung der Narrengarde so flexibel vorgegangen, dass es im Offenburg immer Plätze ohne Bäume gibt. Daher bleibt es nicht bei den vier Baumcontainern an der Ursulasäule allein. Und auch Reinhard ist sicher: „Wir haben noch einige potenzielle Standorte vor Augen.“ Es sollen also zwölf weitere sicherlich aufgestellt werden, vielleicht auch mehr, so der städtische Mitarbeiter.

Von Lars Reutter